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Massenspender ...

Zu Beginn unserer Wunschkind-Reise war uns weder das Wort "Massenspender" noch das damit verbundene Phänomen ein Begriff.

Als wir "unseren" Spender kennenlernten, waren wir begeistert. Ein charmanter, gebildeter, vielseitig interessierter niederländischer Mann. Er legte uns Gesundheitsnachweise vor und erzählte uns von seinen Ambitionen zum Spenden. Er möchte u.a. lesbischen Paaren helfen Familie zu gründen, da er selber sehr familienverbunden ist und in einer Großfamilie aufgewachsen ist.

Zum Zeitpunkt der Planung unseres ersten Kindes gab er an acht Spenderkinder zu haben. Als wir unser zweites Kind wollten, sollte es das 13. Kind sein. Da er zu Beginn ein Fremder war googelten wir ihn und fanden nichts Wesentliches über ihn heraus.

Zu Beginn 2020 wurden wir plötzlich von einer niederländischen Mutter auf den sozialen Medien angeschrieben und erfuhren, dass er ein sogenannter Massenspender war.

Was fühlt man in so einem Moment ... Wut, Trauer, Angst, Enttäuschung, Unverständnis.... Und dann bekommt man im Kopf nicht die zwei Seiten des Mannes zusammen, mit dem wir immer Kontakt gehalten hatten und uns auch noch ein paar Mal getroffen hatten.

Unsere Gefühle sind sehr ambivalent. Aber auch heute, trotz des Wissens, ist da Dankbarkeit für unsere Kinder, die wir durch ihn haben. Und es ist auch immer noch eine gewisse Sympathie da, da er ansonsten immer noch der sympathische Mann ist, wie wir ihn kennen- gelernt haben.

 Nun ist das ganze Thema durch ein Gerichtsurteil in den Niederlanden bezüglich des Verbots weiter zu spenden medial sehr bekannt geworden. Es gibt schon lange eine Gruppe von Eltern auf Facebook. Hierüber haben wir auch erfahren, dass er u.a. bei Cryos unter dem Namen "Ruud" als Spender aktiv war.

Über die letzten Jahre hinweg ist nun auch eine WhatsApp Gruppe von deutschen Müttern entstanden. Wir haben uns vernetzt, um uns auszutauschen... über unsere Kinder, unsere Gefühle und vor allem um unseren Kindern zu ermöglichen später gut und vorbereitet mit der Information von über 550 Spendergeschwistern umzugehen.

geschrieben von Claudia


Falls es unter Euch Eltern mit Kindern dieses Spenders gibt, nehmt gerne Kontakt auf über das Kontaktformular auf regenbogenfamilien-koeln.de. Dort könnt ihr eure Kontaktdaten (Mail oder Handynummer) hinterlassen, wir werden diese dann an die Autorin dieses Artikels weiterleiten.  

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