Info zur Person: Seit Mai 2017 engagiert sich Madita beim monatlichen Treffen von Regenbogenfamilien in Duisburg. Im "Café Regenbogen" lernen sich Regenbogenfamilien kennen, planen Aktionen und mischen sich auch ins politische Geschehen ihrer Stadt ein.
Was ist deine Motivation dich für Regenbogenfamilien zu engagieren?
Regenbogenfamilien müssen sich anderen Herausforderungen stellen, als Familien in der klassischen Mama-Papa-Kind-Konstellation. Angefangen bei der Verwirklichung des Kinderwunsches bis hin zum Online-Formular der Krankenkasse – es gibt immer noch zahlreiche gesetzliche und gesellschaftliche Hürden. Manche sind eher klein, manche sind riesig! Meine Frau und ich mussten uns bei der Familiengründung viele Infos mühsam zusammen suchen und haben mehr als einmal komplett improvisiert. Damals wäre ich sehr dankbar gewesen, wenn es in Duisburg einen Ort wie unser „Café Regenbogen“ gegeben hätte. Darum bin ich froh und dankbar, mich in diesem tollen Projekt einbringen zu dürfen.
Was sind aktuelle die wichtigsten Themen bei eurem Angebot?
Im Moment genießen wir die Ruhe vor dem Sturm ;) Wenn die heiße CSD-Phase losgeht, organisieren wir ein großes Picknick im Duisburger Innenhafen, um auf uns aufmerksam zu machen und Familien, die noch nicht bei unseren Treffen waren, eine Möglichkeit zu geben, uns kennenzulernen.
Was macht Duisburg zu einer lebenswerten Stadt für Regenbogenfamilien?
Duisburg ist eine Pott-Stadt mit Herz! Verglichen mit Städten wie Köln oder Düsseldorf hinkt meine Heimatstadt in punkto Regenbogen-Community zwar etwas hinterher, aber die Duisburger sind sehr offen und scheuen sich nicht, Fragen zu stellen (was manchmal auch etwas anstrengend sein kann ...). Neben unserem Café Regenbogen beim DRK gibt es noch ein weiteres Angebot speziell für Regenbogenfamilien. Das ist mehr, als die meisten umliegenden Städte vorzuweisen haben. Also: Daumen nach oben für Duisburg!
Was muss sich deiner Meinung nach gesellschaftlich und politisch bewegen, damit Regenbogenfamilien gleichgestellt sind?
Schnellst möglich muss das Abstammungsrecht reformiert werden! Die Stiefkindadoptionen unserer Kinder sind zum Glück längst durch, doch dieses langwierige und erniedrigende Verfahren sollte Familien in Zukunft erspart bleiben.
Wenn du drei Wünsche offen hättest, was würdest du dir für Regenbogenfamilien in Duisburg wünschen?
- Eine Beratungsstelle: Im Café Regenbogen beantworten wir natürlich gerne Fragen zu Themen wie Kinderwunsch, Stiefkindadoption und Co., aber wir können nur aus eigener Erfahrung berichten und sind keine Profis. Eine Anlaufstelle für Regenbogenfamilien und die, die es werden wollen, wäre also super!
- Schulungen beim Jugendamt: Wir haben während der Stiefkindadoptionen sehr schlechte Erfahrungen mit dem Jugendamt gemacht. Horizonterweiternde Workshops für die MitarbeiterInnen zum Thema „Regenbogenfamilie“ sind längt überfällig.
- Mehr Infos zur Pflegeelternschaft: Andere Städte haben bereits Kampagnen realisiert, die gezielt gleichgeschlechtliche Paare ansprechen und als Pflegeeltern gewinnen wollen. Tolle Sache.
Regenbogenfamilien Köln dankt Madita für ihr Mitmachen!
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